Jobs for Work 4.0 – Die Zukunft der Beschäftigung

Die Digitalisierung prägt zunehmend die Arbeitswelt. Algorithmen für große Datenmengen gelangen schnell in Bereiche, die auf Mustererkennung angewiesen sind, und können bei einer Vielzahl von nicht routinemäßigen kognitiven Aufgaben leicht die Arbeitskraft ersetzen.

Eine aktuelle Studie (Wie anfällig sind Arbeitsplätze für die Computerisierung, Oxford 2013) schätzte die Wahrscheinlichkeit der Computerisierung für 702 Berufe und untersuchte die erwarteten Auswirkungen der zukünftigen Computerisierung. Nach ihrer Schätzung liegen 47 % der Gesamtbeschäftigung in der Kategorie mit hohem Risiko. Das bedeutet, dass die meisten Arbeiter in Transport, Logistik und Produktion wahrscheinlich durch Computer ersetzt werden. Da Industrieroboter in Produktionsberufen immer fortschrittlicher, mit verbesserten Sinnen und Geschicklichkeit werden sie in der Lage sein, einen größeren Bereich von nicht routinemäßigen manuellen Aufgaben auszuführen. Der große Rest der Beschäftigung in den Produktionsberufen dürfte sich daher in den nächsten Jahrzehnten verringern.

Die zweite gefährdete Gruppe betrifft viele bürounterstützende Berufe. Hier gelangen Algorithmen für große Datenmengen bereits heute schnell in Bereiche, die sich mit der Speicherung oder dem Zugriff auf Informationen befassen, so dass es wahrscheinlich ist, dass die Berufe der Büro- und Verwaltungsunterstützung einer Informatisierung unterliegen werden. So werden beispielsweise Rechtsanwaltsfachangestellte durch Computer ersetzt.

Auf den ersten Blick überraschender ist, dass auch viele Arbeitsplätze im Dienstleistungsbereich und im Vertrieb ebenfalls Opfer der Computerisierung werden. Diese Ergebnisse entsprechen weitgehend den neuesten dokumentierten technologischen Entwicklungen einschließlich interaktiver Aufgaben. Auch diese Berufe werden in naher Zukunft einer Welle der Computerisierung unterliegen. Dazu gehören z.B. Kassierer oder Telemarketer.

Überraschenderweise scheinen die Auswirkungen dieser Entwicklung noch recht gering zu sein. Während es allgemein bekannt ist, dass ungelernte oder gering qualifizierte Bürger einem höheren Risiko der Arbeitslosigkeit ausgesetzt sind, scheint fast niemand zu bemerken, dass im nächsten Jahrzehnt auch Steuerberater, Bankkaufleute, Immobilienmakler, Reisebüros, Finanzberater (und Mitarbeiter des Finanzamtes), Schiedsrichter und viele weitere ehemals „sichere“ Berufe einer Computerisierung unterzogen werden.

Daher ist das übergeordnete Ziel dieses Projekts, das Bewusstsein für diese Entwicklungen zu schärfen, vor allem bei den Fachleuten, die in den Arbeitsämtern arbeiten. Unser Ziel ist es, die Menschen, die im Arbeitsmarktservice, aber auch in der beruflichen Orientierung und Bildung arbeiten, über diese Herausforderungen zu informieren und das erstaunliche Tempo zu verstehen, mit dem die Digitalisierung und das „Internet der Dinge“ bedeutende Veränderungen fördern und völlig neue Berufsgruppen schaffen werden, während andere obsolet werden.

Um dieses Ziel zu erreichen, sind die spezifischen Ziele:

  • Leitlinien zur Sensibilisierung und ein Ressourcenpaket zu erarbeiten, das die Menschen, die im Beschäftigungssektor, in der Berufsbildung und in den Berufen der Berufsorientierung arbeiten, über die neuesten technologischen Veränderungen und ihre Auswirkungen auf die zukünftige Beschäftigung informiert und sensibilisiert. Die Produkte werden zeigen, welche Arbeitsplätze für die Computerisierung anfällig sind, und über die erwarteten Auswirkungen der zukünftigen Computerisierung auf den Arbeitsmarkt informieren. Ein weiterer wichtiger Aspekt wird zeigen, wie negative Auswirkungen durch berufliche Orientierung und Bildung gemildert werden können.
  • Alle Materialien auf einer E-Plattform zu präsentieren, die in Echtzeit maschinelle Übersetzung, Erfahrungsaustausch und Interaktion zwischen Arbeitsmarktberatern und -experten sowie Berufsbildungseinrichtungen und Trainern ermöglicht.
  • Anpassung und Modifikation ausgewählter Materialien der Online-Plattform in integrierte Anwendungen für Smartphones

Erasmus+ Programm
Projektdauer: November 2016 bis Oktober 2018
Projektnummer: 2016-1-PT01-KA202-02279090
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