Die Corona-Krise führte innerhalb weniger Wochen im Frühjahr 2020 dazu, dass sich überall in Europa Menschen in großem Umfang ehrenamtlich für Nachbar*innen und Bedürftige engagierten. Ehrenamtliches Engagement und die damit verbundene Übernahme von Verantwortung in der Zivilgesellschaft erfuhren eine völlig neue Wertschätzung. Die dafür entwickelten Instrumente (z. B. Plattformen zur Vermittlung von Freiwilligen) wurden dank digitaler Technologien quasi “über Nacht” entwickelt, aktiviert und genutzt.
Menschen engagierten sich für das Wohl ihrer Nachbarn, boten Einkaufsdienste für Ältere und Behinderte, die ihre Wohnung nicht verlassen konnten, oder übernahmen Tätigkeiten des täglichen Lebens. Sie übernahmen vor allem Aufgaben, die nichts mit ihrem eigentlichen Beruf oder ihrer Ausbildung zu tun hatten, z. B. in der Pflege, in der Landwirtschaft oder im Mobilitätsbereich.
So unterschiedlich der berufliche Hintergrund der Freiwilligen auch war, eines hatten sie gemeinsam: Freiwilliges Engagement in Zeiten der Pandemie erwies sich als Möglichkeit, reduzierter Beschäftigung und Einkommensverlust entgegenzuwirken, sozial aktiv zu sein und sich als Teil der Zivilgesellschaft zu fühlen. Sie erwarben dabei neue Soft Skills wie Teamgeist, Kritikfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, interkulturelle Kompetenz, Stressbewältigung, Disziplin und Selbstvertrauen. Freiwilligenarbeit erwies sich dabei als eine effektive Lernumgebung, besonders für jene Menschen, die erkennen mussten, dass ihre berufliche Tätigkeit keineswegs systemrelevant im Sinne des gesundheitlichen Krisenmanagements war. Genau genommen war die Freiwilligenarbeit eine große Chance, Soft Skills zu erwerben, um sie dann in jedem beruflichen Umfeld als Zusatzqualifikation einsetzen zu können.
Doch wie kann ein Freiwilliger diese neuen Fähigkeiten erkennen? Wie können Arbeitgeber*innen auf diese Fähigkeiten als Mehrwert für Teamarbeit, Stresssituationen oder interkulturelle Aufgaben aufmerksam gemacht werden? Dies ist nur möglich, wenn diese neuen persönlichen Kompetenzen validiert werden. Auch wenn die Formulierung anderes suggeriert, sind es “Soft Skills”, die im Arbeitsleben den Unterschied machen können.
Daher ist das übergeordnete Ziel des CRISISS-Projekts, Organisationen, die Freiwillige beschäftigen, Unterstützung und Anleitung zu geben, um Systeme zur Anerkennung von Soft Skills zu implementieren, die Freiwillige zu befähigen, ihr persönliches Wachstum in Soft Skills zu erkennen und zu schätzen.
Erasmus+
Projekt Nummer: 2020-1-DE02-KA204-007592
Projektdauer: Oktober 2020 – September 2022
crisiss.eu